Mitte März sind die Kurden plötzlich wieder ins Rampenlicht der Öffentlichkeit gerückt: Zunächst forderte das Europäische Parlament (EP) mit einer aufsehenerregenden Resolution vom 11. März die Türkei auf, ihre Streitkräfte aus Nordsyrien abzuziehen. Denn diese würden diesen Landesteil Syriens ohne Mandat der Vereinten Nationen «rechtswidrig besetzen». Die Abgeordneten des EP äusserten sich besorgt über die anhaltende Vertreibung der syrisch-kurdischen Bevölkerung, was einer ethnischen Säuberung gleichkommen könnte. Zudem ist es inzwischen gängige Praxis des türkischen Geheimdienstes (MIT), kurdische Syrer aus dem besetzten Nordsyrien willkürlich in die Türkei zu überführen und sie einer türkischen Strafverfolgung auszusetzen. Dieses Vorgehen wertet das Europäische Parlament als Verstoss gegen die internationalen Verpflichtungen des Landes im Rahmen der Genfer Konventionen. Schliesslich folgerten die EP-Abgeordneten: «Die illegale Invasion und Besetzung durch die Türkei hat den Frieden in Syrien, im Nahen Osten und im östlichen Mittelmeerraum gefährdet.»